Entwicklung der Kabotage im Straßengüterverkehr in Deutschland und der EU im Jahr 2016

Die Kabotage-Verkehrsleistung in Deutschland ist im Vergleich zum Vorjahr um 30,8 Prozent gestiegen und hat damit einen Anteil von 5,8 Prozent (plus 1,3 Prozentpunkte) an der gesamten Verkehrsleistung im Straßengüterverkehr in Deutschland erreicht. Das geht aus dem Sonderbericht „Kabotage im Straßengüterverkehr 2016“ hervor, den das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) im Dezember 2017 veröffentlicht hat. Fahrzeuge aus den östlichen EU-Mitgliedstaaten steigerten ihre Kabotageleistungen in Deutschland erneut überproportional. Der Anteil polnischer Unternehmen erreichte 2016 rund 57,2 Prozent.

Auch in der EU erhöhte sich die Kabotage-Verkehrsleistung 2016 im Vergleich zum Jahr 2015 um 6,7 Mrd. tkm (+21,3 Prozent) auf 38 Mrd. tkm. Rund 98 Prozent davon wurden in den alten EU-Mitgliedstaaten erbracht. Auf die beiden größten Aufnahmeländer für Kabotage in der EU – Deutschland und Frankreich – entfielen 42,7 und 25,4 Prozent.

Der Anteil von Fahrzeugen aus den alten EU-Mitgliedstaaten (EU-15) an der gesamten Kabotage von EU-Fahrzeugen hat sich von rund 84,6 Prozent im Jahr 2008 auf 33 Prozent 2016 reduziert. Den größten Anteil der Kabotageverkehre erbrachten mit 33,6 Prozent am Gesamtaufkommen Unternehmen aus Polen. Auf den weiteren Plätzen folgten Unternehmen aus Rumänien (7,9 Prozent) und Bulgarien (6,7 Prozent).

Viele Fahrten werden von deutschen Firmen beauftragt

Fahrerbefragungen durch den Straßenkontrolldienst des Bundesamtes legen nahe, dass Kabotagebeförderungen in Deutschland mehrheitlich im Auftrag deutscher Speditions-, Produktions- und Handelsunternehmen erfolgen und mit einer gewissen Regelmäßigkeit durchgeführt werden. Der Anteil der Befragten, die fünf und mehr Kabotagebeförderungen pro Monat durchführen, nimmt zu. Bei einem Gutteil der Kabotage handelt es sich um wiederkehrende Beförderungen. Dies gilt insbesondere im Falle gebietsfremder Güterkraftverkehrsunternehmen mit einer deutschen Muttergesellschaft.

Abbildung3-Kabotage

Bei Straßenkontrollen hat das BAG 2016 rund 1.300 Fahrzeuge wegen Kabotageverstößen beanstandet. Die Beanstandungsquote lag bei 0,8 Prozent (erstes Halbjahr 2017: 0,9 Prozent). Reklamiert wurden vor allem das Nichteinhalten der höchstzulässigen Anzahl von Kabotagebeförderungen, das Fehlen einer grenzüberschreitenden Beförderung im Vorfeld und das nicht beziehungsweise nicht ordnungsgemäße Mitführen erforderlicher Nachweise.

Quelle:
https://www.bag.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/Marktbeobachtung/Sonderberichte/kabotage_im_strassengueterverkehr_2016.html